Nach einer Woche "Fangaktion" hatte ich Tinki am 19.06.2004 endlich aus einem Holzstapel eines Bauernhofs gefangen.
Die Kleine hatte keinen Menschenkontakt und war folglich scheu und ängstlich. Wir schätzten ihr Alter auf ca. 10 Wochen. Bis auf ein Ekzem am Hals war Tinki gesund.
Ab sofort war Robben auf dem Fußboden angesagt – sie sollte sich nicht vor unserer Größe fürchten. Bereits am ersten Abend hörten wir ein erstes Schnurren!
Ganz süß war es, mit ihr zu spielen. Sie konnte mit Ausdauer ein Gummi in der Wohnung "umherpfoteln" und total witzig fanden wir, dass sie ihr Spielzeug vor Gebrauch badete. Überhaupt hatte sie wenig Scheu vor Wasser.
Tinki hat mir immer im Garten "geholfen" und was sie besonders gut konnte war, ganz plötzlich zwischen den Beinen durchzulaufen. Dabei wäre ich so manches Mal fast gestürzt. Sehr süß war es auch, wenn sie mit mir die Treppen nach oben ging und 7 Stufen weiter unten stehen blieb um sich mit mir zu "unterhalten"....
Tinki war nie weit weg von uns und sobald wir im Garten waren, stand sie daneben. Mir fehlt ihr lautes Schnurren und ihre Begrüßung. Als Tinki nicht mehr richtig gefressen hat, bin ich mit ihr in die Tierklinik gefahren. Dort hat man Tinki Blut abgenommen, geröntgt, einen Ultraschall gemacht und sie infundiert. Sie bekam Antibiotikum, einen Fiebersenker und ein Mittel gegen Übelkeit. Die Diagnose - verdacht auf hepatische Lipidose. Warum Tinki nicht mehr fraß wissen wir nicht. Ich hätte nicht zulassen dürfen, dass sie das Antibiotikum und den Fiebersenker bekommt - zumal ihre Leberwerte sehr schlecht waren. Das Bilirubin war bei 9,6 (normal > 0,4) - sie hatte eine massive Gelbsucht. Montags stieg der Bilirubinwert auf 11,4 und Dienstags fiel er auf 7,47 - wir hatten Hoffnung! Tinki wurde täglich infundiert, doch auch die Spritzen gegen Übelkeit trugen nicht dazu bei, dass sie wieder fraß. Nach einer Woche mit tägliche Infusionen, verschlimmerte sich Tinkis Zustand. Leider konnte auch eine homöopathische Behandlung, nicht helfen. Am Samstag, den 02.05.2009, gingen wir wieder zur Tierarztpraxis in Bammental - der Bilirubinwert war, wie auch schon zuvor, nicht mehr messbar und der Hämatokrit sank weiter. Eine Überdosis Narkosemittel ließ Tinki ganz rasch einschlafen und 20 Minuten danach war Tinki tot. Wir hatten in dem Moment keine Zweifel daran, dass es besser war Tinkis Leben beenden zu lassen. Ich bin so unsagbar traurig darüber, dass wir Tinki nicht helfen konnten - dass wir nicht wissen was sie hatte. Was uns bleibt ist die Erinnerung an eine wunderschöne und sehr, sehr liebe, geduldige Katze. Sie hatte die schönsten Augen, die ich jemals bei einer Katze sehen durfte und in die ich mich damals sofort verliebt habe. Auch wenn sie in Gedanken bei mir ist, tut es entsetzlich weh sie nicht mehr hier zu haben - ich vermisse sie so sehr... Der einzige Trost ist, dass ich weiß wie ruhig Tinki eingeschlafen ist und wir sie bis zum Tod begleitet haben. Tinkis Grab im Mai 2009 - sie liegt bei Snoopy und Felix .
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