Eigentlich wollten wir "nur" einen Kater, doch Pünktchen kletterte bei der ersten Besichtigung auf meinen Schoß und da war klar, dass wir auch sie adoptieren.
Ein Wildfang - nicht zu bändigen... zum Leid vieler (Spitz)mäuse.
Unsere freiheitsliebende "Draussenkatze" ging oft mit uns und den Hunden spazieren, was viele Spaziergänger/innen sichtlich amüsierte. Uns weniger, denn wir konnten so nur den kurzen, gesicherten Weg laufen. Oft haben wir uns heimlich auf den Weg gemacht - "Pscht, das Pünki uns nicht hört" - prompt kam sie um die Ecke.... Und wenn uns fremde Hunde begegneten, ließ sie sich vorbeitragen. Am liebsten schlief Pünki bei meiner Mama, auf der Couch - meist hinter ihrem Rücken. Manchmal rief mich Mama zu Hilfe, wenn Pünki im Bett schlief. Denn die kleine Kratzbürste wehrte sich vehement gegen jeglichen Stellungswechsel... Mama liebte Pünktchen und Pünktchen liebte Mama. Für Pünktchen war es zudem ein sicherer Ort, denn ihr Bruder, der sie leider oftmals nicht in Ruhe ließ, mied den dritten Stock. Auch nach dem Tod meiner Mutter, hielt sie sich gerne oben auf. Als Pünktchen erkrankte, begab sich eigenständig nach oben, in Quarantäne. Fortan schlief ich bei ihr. Pünktchen hatte das weicheste Fell, welches ich je gestreichelt habe. Sie war sehr reinlich und fast nie verfilzt. Zum Glück, denn kooperativ beim Kämmen und entzuppeln war sie nicht... Ende April begann ihr Juckreiz. Sie hatte zwei offene Stelllen am Kopf. Bei der Tierärztin würde ein bakterieller Abstrich gemacht. Sie erhielt zwei Spritzen. Ein Langzeitantibiotikum sowie Cortison, Floxal als Creme. Nach zwei Wochen verlor sie mehr und mehr ihr Fell der Juckreiz blieb und weiterer Wunden kamen hinzu. Das verordnete Cyclosporin gaben wir ihr nicht. Wir konsultierten eine andere Tierärztin. Dort wurde Pünktchen auf Endo- und Ektoparasiten behandelt und ein Pilzabstrich war positiv. Gegen den Pilzbefall erhielt Pünktchen Itrafungol. Dennoch verschwand der Juckreiz nicht. Wir verblieben bei einer Tierärztin vor Ort, um Pünktchen die weite Autofahrt zu ersparen. Nach der Behandlung war ein weiterer Pilzabstrich negativ, doch ihr Blutbild wurde immer auffälliger. Eine Anämie kam hinzu. Die Testung auf Hämobartonellose war negatv. Ihre Lympfknoten wurden punktiert und eine Hautbopsie wurde uns angeraten. Weder Ausschlussdiät, noch Waschmittel- und Katzenstreu- wechsel brachten Besserung. Pünktchen hat gefressen, doch sie wurde immer dünner. Ich war nicht mehr überzeugt, dass weitere Hautbefunde ausreichen. So fuhr ich mit Pünki am 12.1.2022 nach Heidelberg-Ziegelhausen. In dieser Tierarztpraxis wurde Pünki geröntgt. Massive Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum, sowie ein schockierender Ultraschallbefund nahmen uns die Aussicht auf Genesung. Das paraneoplastische Syndrom wurde erst hier erkannt. Pünktchen wurde eingeschläfert. Wünschen darf man sich ja alles und so wünsche ich mir, dass meine Mama Pünktchen am anderen Ende der Regenbogenbrücke herzlich begrüßte und sie wieder vereint sind. Der Tod beendete ihr Leid - uns bleibt die Erinnerung ....
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